Die Kirche in Zeitlarn ist eines der ältesten Gotteshäuser im weiten Umkreis. Die Bausubstanz reicht ins 13. Jahrhundert zurück. Einen besonders reizvollen Anblick bietet der spätgotische Staffelgiebel.
Das Patrozinium St. Jakobus d. Ältere mag auf eine Pilgerkirche nach Santiago de Compostela verweisen, wurde aber im Laufe der Zeit zusehends vom Bauernheiligen Hl. Leonhard verdrängt, welchen die Bauern der Umgebung lange verehrten. Bis in die 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts gab es Leonhardiwallfahrten nach Zeitlarn. 1790 stiftete die Pfarrei Künzing “wegen Fichfal” zu Ehren des Heiligen Leonhard eine große Votivtafel für die Kirche.
Die Wallfahrtskirche brachte stattliche Einnahmen, die dem Kirchenbau in Wallerdorf als Grundlage dienten.
Betritt man den ehrwürdigen Sakralraum, empfängt den Besucher ein prachtvolles Netzrippengewölbe, das 1517 eingezogen wurde. Die zwei Rokkokoaltäre schuf wahrscheinlich um 1755 der Osterhofener Bildhauer Maximilian Wagner. Den Seitenaltar schmückt ein sehr wertvolles Sebastianibild. Schöpfer dieses Kleinods ist der aus Aicha a. Donau stammende Franz Anton Rauscher. Dies geht aus der auf der Rückseite des Tafelbildes angebrachten Inschrift hervor: “Franz Rauscher discipulus Aegidi Asam pinxit 1754, constat 36 fl.” (Übersetzung etwa: Franz Rauscher, Schüler des Aegidius Asam, hat 1754 gemalt und erhält 36 Gulden). Auch die bereits erwähnte Votivtafel malte Franz Rauscher.
Der 1731 geborene Rauscher hat vermutlich als junger Bursche bei Egid Quirin Asam in München bei der Fertigstellung der Privatkirche der Asams in der Sendlinger Straße vor 1748 gelernt. Fraunz Anton Rauscher gilt als der beste Fresko- und Tafelmaler niederbayerischer Abstammung in der Spätbarock-/Rokokozeit. Mitten in seinen besten Schaffensjahren starb er 1777 als Klosterwirt und Maler in Niederalteich.
Im 17. Jahrhundert wurde die Sakristei angebaut. Die Kirche wurde mehrmals erweitert, das untere Gemäuer besteht aus Granitsteinen. Bemerkenswert sind die Eigangstür mit Eisenbeschlägen und der Opferstock aus Granit mit handgeschmiedeten Beschlägen. Der Kreuzweg stammt aus dem Jahr 1732. Das am 13. Dezember 1931 geweihte Missionskreuz wurde 2011 von Gönnern renoviert. Die Kirche hat zwei Gocken, die 1917 und 1942 für Kriegszwecke abgenommen wurden. Als die Künzinger Pfarrkirche 1873 eine neue Orgel erhielt , wurde die alte in Zeitlarn eingebaut. Sie wurde später aufwändig restauriert und 1995 feierlich eingeweiht.