Traditionell werden an Mariä Lichtmess, am 2. Februar, die Christbäume wieder abgeschmückt und die Krippen weggeräumt. “Früher ist an diesem Tag offiziell erst die Weihnachtszeit zu Ende gewesen”, erklärt Pater Johannes Paul Chavanne aus dem Stift Heiligenkreuz.

Das Datum 2. Februar berechnet sich vom 1. Weihnachtstag an, es ist 40 Tage danach. Der Name Mariä Lichtmess erklärt sich daraus, dass an diesem Tag die Kerzen für das kommende Jahr geweiht wurden. Gefeiert wird damit das Hellerwerden, die Tage werden wieder länger.Seit 1997 feiert die Kirche an diesem Festtag auch den Tag des geweihten Lebens.

Pater Johannes Paul Chavanne über Mariä Lichtmess.

Simeon und Hanna erkennen Jesus

Grundgelegt ist das Fest Mariä Lichtmess in Lukas 2,21-40. Die Propheten Simeon und Hanna erkennen Jesus, der von seinen Eltern in den Tempel gebracht worden war. Sie erkennen ihn  sofort als den Retter und preisen ihn als das “Licht der Welt”.

“Simeon sagt über Jesus, er ist dazu bestimmt, dass viele durch ihn aufgerichtet werden, aber viele auch durch ihn zu Fall kommen werden. Er sagt, Jesus ist Herrlichkeit für das Volk Israel und ein Licht für alle Völker”, so Pater Johannes Paul Chavanne. Jesus ist Licht! Jesus ist das Licht der Welt.

Bis 1912 offizieller Feiertag

Erste Hinweise auf das Fest gibt es bereits im 4. Jahrhundert nach Christi. Im Byzantinischen Reich breitete es sich ab dem 7. Jahrhundert rasch in Spanien aus, dann weiter über Frankreich nach Deutschland. Damals wurde das Fest noch am 14. Februar, 40 Tage nach dem früheren Termin des Festes der Geburt des Herren, dem heutigen Epiphanietag gefeiert. Heute feiern wir am 14. Februar den heiligen Valentin.

Mariä Lichtmess wird heute nur noch selten mit Lichterprozessionen gefeiert. Bis 1912 war Mariä Lichtmess auch ein offizieller Feiertag und für Mägde und Knechte ein wichtiger Termin, da sie an diesem Tag den Dienstherr wechseln konnten.