Diamantene Hochzeit im Hause Dudzik

Diamantene Hochzeit im Hause Dudzik

Forsthart

Auf ein ausgefülltes Leben können Arno und Elisabeth Dudzik aus Forsthart zurückblicken. Zu ihrem Diamantenen Hochzeitstag am vergangenen Dienstag gratulierte Bürgermeister Siegfried Lobmeier persönlich.

Arno wurde am 5. September 1941 in Niederschlesien geboren. Im Jahr 1945 führte ihn und seine Familie eine entbehrungsreiche und strapaziöse Flucht, bei der sein Bruder ums Leben kam, von Kölsch über das fränkische Hof nach Bayern. Obwohl er damals erst vier Jahre alt war, haben sich entsetzliche Szenen dieser Zeit in Arno Dudziks Gedächtnis eingebrannt. Elisabeth, geboren am 1. Februar 1944, ist ein „echtes Kind der Alten Heide“ des Münchner Stadtteils Schwabing, erzählt sie stolz. Die beiden kannten sich von Kindesbeinen an, denn ihre Wohnungen lagen nur knapp 500 Meter auseinander. Elisabeth musste als Schülerin oft beobachten, wie Arno, der als evangelisches Flüchtlingskind keinen leichten Stand hatte, von seinen Mitschülern gepeinigt wurde.

Einem heftigen Unwetter verdanken die Jubilare ihr späteres Glück: Bei einem Gewitterregen bot Arno der 15-jährigen Elisabeth an, sie mit dem Auto zum Gitarrenunterricht zu fahren. Von da an sahen sich die beiden täglich. Am 20. Dezember 1962 läuteten für sie in der Nikodemuskirche in Schwabing die Hochzeitsglocken. Die Halbwaise Elisabeth war zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig und benötigte die Erlaubnis ihrer Mutter zur Trauung, erinnert sie sich.

Arno Dudzik absolvierte nach seiner Zeit als Gebirgsjäger in Bad Reichenhall in den Jahren von 1955 bis 1958 eine Ausbildung zum Fliesenleger.  Elisabeth Dudzik war zunächst in der Datenverarbeitung eines Finanzamtes in München angestellt. Später wechselte sie zu ARAL, um dort in der EDV ihr Wissen einzubringen. Ursprünglich wollte sich das Ehepaar im Oberland ansiedeln. Verwandte aus Forsthart fädelten es ein, dass sich Elisabeth und Arno in dem niederbayerischen Dorf ein Grundstück kauften und 1977 mit sehr viel Eigenleistung mit dem Bau ihres Hauses begannen. Viele Jahre pendelten die beiden zwischen Forsthart und ihren Arbeitsplätzen hin und her. Nachdem das Paar München endgültig den Rücken zugekehrt hatte, war Elisabeth zehn Jahre bei Küchen-Erndl tätig. Arno ließ sich zum anerkannten Restaurator ausbilden und war daraufhin zehn Jahre im Museum Quintana in Künzing tätig.

Bei ihrer Sammelleidenschaft zieht das symphytische Ehepaar an einem Strang. Jeder Winkel vom Gang bis in die gemütliche Wohnstube ist vollgestellt mit einem buten Potpourri aus Erinnerungsstücken von gemeinsamen Reisen, Schnäppchen von Flohmärkten, gemeinsamen Einkaufsbummeln oder selbst gefertigten Gegenständen. Besonders die Rohstoffe aus der Natur haben es Arno angetan, um damit von einem Schiff aus Nussschalen bis hin zu Schränkchen alles zu basteln. Elisabeth hat sich eine Zeitlang dem Malen gewidmet und schreibt bis heute gerne Gedichte. Die vollen Bücherregale verraten die Freude der beiden am Lesen. Dabei findet man Klassiker von Karl May ebenso wie Bücher mit geschichtsträchtigem Hintergrund.

Als leidenschaftliche Camper verbrachten Arno und Elisabeth Dudzik ihre Urlaube zunächst im Zelt, später in Klapp- und Faltwohnwagen und seit 1987 schließlich mit einem Wohnmobil. Ihr bevorzugtes Reiseziel ist Kroatien, „die ganze Küste rauf und runter“, schwärmen sie. Für ihre 50-jährige Treue zu dem südländischen Urlaubsparadies wurden sie vor einigen Jahren sogar ausgezeichnet.

Vor wenigen Monaten wurde ihnen eine noch größere Ehre zuteil: Ministerpräsident Markus Söder verlieh dem Ehepaar für ihr beherztes Eingreifen bei einem Unfall, durch das einen Arbeiter das Leben gerettet wurde, jeweils eine Christophorus-Medaille.

 

Quelle: Brumm / pnp
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