Edle Einfachheit: Klosterkirche Asbach

Edle Einfachheit: Klosterkirche Asbach

Die knapp 240 Jahre alte Klosterkirche St. Matthäus in Asbach ist die letzte große Klosterkirche Niederbayerns. Die im Stil des Spätbarocks, des Rokokos und des Klassizismus gehaltene Kirche ragt besonders durch ihre edle Einfachheit heraus. Und mit vielen noch originalen Elementen zieht sie Besucher jetzt nach erfolgreich abgeschlossener Restaurierung in neuem Glanz sofort in ihren Bann.

St. Mat­thä­us in Asbach ist die letz­te gro­ße Klos­ter­kir­che in Nie­der­bay­ern. Frisch restau­riert ist sie aber nicht nur des­we­gen etwas Beson­de­res und einen Besuch, am bes­ten mit Füh­rung, Wert. Die Besu­cher erwar­tet hier kei­ne auf Hoch­glanz polier­te Kir­che nach der erfolg­reich abge­schlos­se­nen umfas­sen­den Restau­rie­rung der Außen­fas­sa­de und des Kir­chen­in­nen­raums. Es wur­de hier dar­auf geach­tet, die Ori­gi­na­li­tät der rund 240 Jah­re alten Kir­che und ihrer Ele­men­te zu erhal­ten. Denn genau das macht St. Mat­thä­us auch aus, erklärt Kunst­re­fe­rent Alo­is Brun­ner. Er hat­te die Restau­rie­rung (unter der Bau­lei­tung des Staat­li­chen Bau­amts Pas­sau) von Sei­ten des Bis­tums Pas­sau mit­be­glei­tet. ​Wir haben hier sehr viel ori­gi­na­le Sub­stanz, in den Decken­bil­dern, im Wand­be­reich, in der Aus­stat­tung. Uns kam es dar­auf an, all das mög­lichst behut­sam und sehr geschlos­sen zu restau­rie­ren, sodass wir hier einen Ein­druck von einer Kir­che bekom­men, qua­si lang­sam geal­tert seit der Ent­ste­hungs­zeit.“ Und einen bild­li­chen Ein­druck bekom­men Sie hier in einem Film von Ste­fa­nie Hintermayr:

 

Klassizistischer Stil mit Rokokoelementen – Edle Einfachheit

Asbach ist geprägt von ver­schie­de­nen Stil­rich­tun­gen, bedingt durch die Künst­ler, die hier Hand ange­legt haben und sich von unter­schied­li­chen Sti­len inspi­rie­ren lie­ßen. So fin­den sich hier sowohl der Spät­ba­rock und das Roko­ko wie­der, als auch der Klas­si­zis­mus, erklärt Alo­is Brun­ner. ​Einer­seits der Decken­ma­ler Josef Schöpf, in Rom aus­ge­bil­det und schon ganz im Geist des Klas­si­zis­mus. Ande­rer­seits der Maler Krem­ser Schmidt, der die gan­zen Altar­bil­der gemalt hat, der noch ganz beseelt war vom Geist des Spät­ba­rocks, mit Licht­füh­run­gen, die er von Rem­brandt abge­schaut hat. Oder der aus St. Niko­la stam­men­de Bild­hau­er Josef Deutsch­mann, ein bril­lan­ter Roko­ko­bild­hau­er, der hier ver­sucht hat, sei­ne Figu­ren schon etwas im Geis­te des Klas­si­zis­mus zu gestal­ten.“ Die unter­schied­li­chen sti­lis­ti­schen Strö­mun­gen stö­ren sich aber kei­nes­falls. Sie sind hier in St. Mat­thä­us der­art stim­mig kom­po­niert, dass sie gut zuein­an­der­pas­sen und sich schließ­lich zu einem groß­ar­ti­gen Kunst­werk in ​edler Ein­fach­heit“ zusam­men­fü­gen. Und genau das unter­schei­det die ehe­ma­li­ge Bene­dik­ti­ner­ab­tei­kir­che von den ande­ren Klos­ter­kir­chen Niederbayerns.

Restaurierung im Zeichen der Originalität – Ein Novum

Ihre Ori­gi­na­li­tät und ihre Ursprüng­lich­keit zeich­nen Asbach aus. Vie­le der Ele­men­te sind hier noch im Ori­gi­nal­zu­stand erhal­ten – auch jetzt nach ihrer Restau­rie­rung. Das seit der Kirch­wei­he Ende des 18. Jahr­hun­derts noch nie zuvor restau­rier­te Decken­ge­mäl­de bei­spiels­wei­se wur­de so restau­riert, dass die­ser gewach­se­ne Zustand erhal­ten wur­de. Und nicht nur dort, auch an den Wand­flä­chen und den Säu­len woll­te man die Ursprüng­lich­keit erhal­ten. ​Hät­te man die­se ganz klas­sisch neu getüncht, hät­te man Decken und Wand aus­ein­an­der­re­stau­riert. Bei der genau­en Unter­su­chung stell­te sich dann her­aus, dass gro­ße Tei­le der ers­ten Wand­fas­sung noch vor­han­den waren. Und die sind dann auch im glei­chen Cha­rak­ter wie die Decken­bil­der restau­riert wor­den“, so Kunst­re­fe­rent Brun­ner. Im Gegen­satz zu die­sen noch, zumin­dest nahe­zu, im Ori­gi­nal erhal­te­nen Ele­men­te bekam der Hoch­al­tar mit dem Bild­nis der Ermor­dung des Mat­thä­us in den Jah­ren um 1860 eine neue Fas­sung, wodurch er an Wirk­kraft ein­büß­te, so Brun­ner. ​Durch die Restau­rie­rung aber bringt die Fas­sung wie­der einen sehr ansehn­li­chen und wir­kungs­vol­len Effekt her­vor und passt sich jetzt auch sehr gut in den Raum ein.“

 

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Quelle: Bistum Passau
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