Franz von Assisi

Nur wenige Gestalten haben seit Christus und den Aposteln die Kirche – zumindest die westliche Christenheit – so nachhaltig geprägt wie Giovanni Bernardone aus dem umbrischen Städtchen Assisi. Wegen seiner französischen Mutter, Francesco (Kleiner Franzose) genannt, ist er eigentlich dazu bestimmt, das Unternehmen seines Vaters zu übernehmen. Nach dem einschneidenden Erlebnis einer Kriegsverletzung erwacht in ihm der Entschluss zu einer radikalen Christusnachfolge. Er möchte Leben wie die Apostel, er möchte Christus kompromisslos nachahmen. Nach einer öffentlichen Trennung von seinem Vaterhaus und seinem Besitz, lebt er als Armer unter Armen. In einem kleinen Kirchlein vor der Stadt hört er die Stimme Jesu: “Franziskus bau meine Kirche wieder auf!” Bald hat er eine zahlreiche, bunte Gemeinschaft um sich. Alle vereint das Ideal, wie Jesus zu leben und auf alle Sicherheiten zu verzichten. Dieser Lebensstil wird von vielen allerdings auch als Kritik empfunden. Schnell steht der Verdacht der Häeresie im Raum. Durch die bewusste Unterwerfung unter den Papst in Rom erreicht Franziskus die kirchliche Anerkennung seiner Gemeinschaft. Allerdings erlebt er schon zu Lebzeiten, wie das Ideal des Anfangs verwässert wird. Die letzten Jahre seines Lebens verbringt er daher meist in Einsamkeit und Gebet. Franziskus stirbt am 3. Oktober 1226 im Alter von etwa 45 Jahren. Bis heute ist er vielen Menschen in und außerhalb der katholischen Kirche Vorbild und Inspirator.

Übersetzen »
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner