Viel Wirbel um „die falsche Braut“

Viel Wirbel um „die falsche Braut“

Theatergruppe Forsthart erobert nach Corona-Pause die Herzen der Besucher

 

Forsthart. Beim ersten Mal beinahe, bei den beiden darauffolgenden Aufführungen restlos ausverkauft waren die Vorstellungen der Theatergruppe Forsthart im „Landgasthof Hanslwirt“ in der vergangenen Woche. Mit „Der Heilige Korbinian und die falsche Braut“ nach dem Buch von Sonja Beer brillierte ein perfekt aufeinander eingespieltes Ensemble, das spürbare Freude am Agieren bewies.

Manfred Möhler, der grandios und ohne Scheu vor Peinlichkeiten in die Schlüsselrolle der „falschen Braut“ geschlüpft war, begrüßte das Publikum und stellte am Ende der umjubelten Vorstellung die Akteure vor. Auch Monika Leibl, die hinter den Kulissen vergeblich auf ihren Einsatz als Souffleuse gewartet hatte, holte Möhler zum Abschluss mit auf die Bühne.

In drei Akten überlegten Korbe Eckmoser (Manfred Möhler) und sein Freund Schorsch (Georg Dorfmeister) fieberhaft, wie sie sich aus einer selbst eingebrockten Misere unbeschadet herauswinden könnten: Bei einer Feuerwehrversammlung haben die beiden Freunde vor dem Geistlichen (Mario Leibl) als Zeuge mit Sepp Huber alias Florian Fröhler um 500 Euro gewettet, dass sie beim bevorstehenden Feuerwehrball zu Ehren des Heiligen Korbinian einen Tango aufs Parkett legen werden. Dumm nur, dass sich die beiden am nächsten Tag aufgrund von „akutem Filmriss“ nicht mehr an ihr Versprechen erinnern können. Mit dem Mut der Verzweiflung beginnen die beiden Helden dennoch tapfer „im Wiegeschritt“ mit den Proben.

Da Korbes Gattin Nanne (Steffi Blöchl) die Heimlichkeiten der beiden Männer völlig missversteht und falsch deutet, hängt der Haussegen bei den Eckmosers bald gewaltig schief. Zur Krönung erhält Korbe, da er seinen Part als Tänzerin in Frauenkleider so überzeugend vermittelt, einen Heiratsantrag von einem aufdringlichen und verliebten Verehrer.

Seit vielen Jahren ist Franziska Vogl bei der Theatergruppe Forsthart die Rolle der „Dorfratschn“ auf den Leib geschrieben. So auch diesmal: Als Pfarrhaushälterin Theres ist sie für jeden Klatsch zu haben und setzt mit ihrem losen Mundwerk gerne selbst die skurrilsten Gerüchte in die Welt. Dabei ist sich Vogl für nichts zu schade und hat das Herz der Besucher vom ersten Einsatz weg im Sturm erobert.

Natürlich darf auch in diesem bayerischen Schwank zwangsläufig ein junges Liebespaar nicht fehlen. Erst kurz bevor der Vorhang fällt, kommt es zwischen Lene Eckmoser (Marie-Theres Schütz) und Loisl (gespielt von Konrad Stadler, der sein Debüt auf der Forstharter Bühne souverän gemeistert hat) zum erhofften Happy End. Und schließlich wurde noch das Geheimnis um die Herkunft von Rosl, der Pflegetochter der Eckmosers – ebenfalls überzeugend von Neuzugang Doreen Reiner verkörpert – gelüftet.

Das Stück sprühte vor Situationskomik und originellen Ideen. Etwa, als „Korbe“ die Nacht eingeklemmt im Fenster – nicht drinnen und nicht draußen – verbringen muss und die Pfarrhaushälterin ihn so am Morgen schlafend vorfindet. Oder als der Eckmoser ein Stamperl Schnaps im Weihwasserkessel vor seiner Frau verschwinden lässt und der Herr Pfarrer fortan gerne ins Haus kommt, um sich mit „dem guten Tropfen“ zu bekreuzigen.

Langanhaltender Applaus und gut gelaunte Besucher, die sich schon jetzt auf die nächste Inszenierung der Truppe freuen, waren der Lohn für die wochenlangen Vorbereitungen der Akteure.

 

 

Quelle: Brumm / pnp
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