Aktivität bei den Senioren vom Künzinger Herbstlaub

Zu einer Fahrt nach Maria Bürg und zur Madonna von Schwarzwöhr beendete die Seniorengruppe Künzinger Herbstlaub die Corona-Pause. Über 30 Personen nahmen an dem Ausflug am Mittwoch, 15.September 2021 teil. Um 13:00 Uhr startete man am Kindergarten Richtung Oberpöring. Während der Fahrt erfuhren die Teilnehmer vom Organisator Willi Klinger einige historische Informationen zum Wallfahrtsort.

Er liegt am Hochufer der lsar zwischen Landau und Plattling im Gemeinde und Pfarreigebiet Oberpöring im Bistum Passau. Der Ort Bürg leitet sich vom Namen Burg ab. Im 9./10. Jahrhundert war dieser Ort eine Zufluchtsstätte für die umliegenden Orte bei den sogenannten Ungarneinfällen. Damals flohen die Menschen in diese mit Wällen befestigte „Schutzanlage“. Die großen Erdwälle sind heute noch zu sehen und sind Zeugen von schweren Zeiten als unzählige von Hunnen den Isar – Donauraum bei ihren Plünderungszügen heimsuchten. Seit Jahrzehnten aber hat die Bürg den Beinamen Maria Bürg bekommen. Waren es vor über 1000 Jahren Menschen in Krieg und Gefahr die Schutz in einer Fliehburg suchten so sind es heute wie seit über 300 Jahren Gläubige, die sich hier der Fürbitte der Jungfrau und Gottesmutter‘ Maria anvertrauen.

Das Gnadenbild auf der Bürg ist die plastische Darstellung des Passauer Mariahilf Bildes. Infolge der Blüte der Passauer Wallfahrt am Mariahilfberg (1627) wurden überall im Land weitere Gnadenbilder der Muttergottes unter dem Titel Maria-Hilf verehrt. So ist wohl auch die Wallfahrt zur Muttergottes von Maria Bürg, die seit etwa 1650 bestand im Kontext der Maria-Hilf Wallfahrten zur Blüte gekommen.

Die Kirche, die von außen nicht auf ihre reiche Ausstattung schließen lässt wurde im zeitgenössischen Barock erbaut. Es handelt sich um einen schlichten Kirchenbau mit eingezogenem Chor und rund bogigen Fenstern. Der kuppelbesetzte Dachreiter birgt zwei Glocken, wovon eine aus dem Jahr 1709 stammt. Der Hochaltar aus der Zeit um 1695 zeigt anstatt eines Bildes, die von Engeln getragene Schnitzfigur der Maria- Hilf- Madonna. Als Schöpfer der Altäre gilt der Landauer Bildhauer Andreas Pachmann.

Als weitere Figuren finden sich am Hochaltar die beiden Märtyrer Johannes und Paulus, die in Süddeutschland als Wetterheilige gelten und deshalb mit den Blitzen in der Hand dargestellt werden. Über der Muttergottes findet sich neben der Darstellung von Engeln die Heilige Maria Magdalena als Büßerin. Der Seitenaltar auf der linken Seite zeigt im Bild den Heiligen Johannes Nepomuk. Er ist Patron einer guten Beichte. Die bei den Figuren sind der HI. Franziskus und die heilige Klara von Assisi. Diese beiden Heiligen weisen auf die lange franziskanische Eremitentradition auf der Bürg hin, die bis 1803 bestand. Auf dem rechten Seitenaltar finden sich der HI. Joachim und die HI. Anna, die Eltern Mariens. Den Heiligen Joseph am Sterbett zeigt das Altarbild. Im Kirchenschiff finden sich einige schöne Votivtafeln, die nach einer „Reinigungsaktion“ der 1960er Jahre erhalten blieben. Sie zeigen verschiedene Heilige wie den HI. Pankratius, den HI. Leonhard, den HI. Wendelin und Isidor. Seit 1996 ziert auch eine Statue der Rosenkranzkönigin von Fatima die Kirche auf der Bürg sowie zwei Bilder der Seligen Jacinta und Fancisco Marto, der Seherkinder von Fatima in Portugal.

Alljährlich wird in Maria Bürg der Patroziniumstag, das Fest der Heimsuchung Mariens feierlich zelebriert. Da der 2. Juli fast immer auf einen Wochentag fällt wird der sogenannte Bürgfrauentag jeweils am ersten Samstag im Juli gefeiert.

Nach den Ausführungen über den Bau und die Ausstattung der Kirche, beteten die Senioren unter Leitung von Rosemarie Klinger eine Dankandacht „Der Regenbogen als Zeichen des Bundes– unser Dank für die Schöpfung Gottes!“ Es soll daran erinnern wie reich und wertvoll unsere Schöpfung ist und wie reich wir auch von ihr beschenkt werden. Die Erhaltung dieser Schöpfung wird uns in Zeiten von Umweltkatastrophen wie im Frühjahr und Sommer auch in Deutschland immer mehr vor Augen geführt. In dieser Andacht steht der Erhalt, die Erinnerung an den Bund Gottes mit den Menschen, aber vor allem der Dank für die Schöpfung im Mittelpunkt. Als Symbol für den Regenbogen wurde am Ambo ein Birkenast mit bunten Bändern, die die Farben des Regenbogens darstellen sollten, aufgehängt

Anschließend ging die Fahrt weiter zur Lourdes-Madonna von Schwarzwöhr. Weiter konnten die 16 Kreuzwegstationen sowie das Heilige Grab an der Hochterrasse am Isaralthochufer bestaunt werden. Beim Kreuzweg handelt sich um Hinterglasmalerei, die nach Vorlage der Raimundsreuter Schule(um 1850) von Frau Anni Schumergruber geschaffen wurde. Die einzelnen Stationen befinden sich in einem Stahlrahmen mit Isolierverglasung. Am Ende des Kreuzweges befindet sich das Heilige Grab, das tief in den Hang hineingebaut wurde. Meterhohe Hinterglasbilder illustieren die Geschichte der Grablegung

  • Besuch der Frauen am Ostermorgen
  • Engel mit der Botschaft der Auferstehung Jesu
  • Apostel, die zum Grab laufen.

Den Abschluss der Fahrt bildete eine Einkehr im Biergarten der Schlosswirtschaft in Moos.

Der nächste Seniorennachmittag ist für 13. Oktober 2021 um 14:30 Uhr im Pfarrheim geplant.

 

@thanks: Willi Klinger
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