„Für den, der glaubt, ist nichts unmöglich“
Andacht zu Ehren der Hl. Rita von Cascia in Künzing – Pfarrer Alfred Binder spendet Segen mit Reliquie
Eine Gedenkfeier zu Ehren der Hl. Rita von Cascia an ihrem Todestag, den 22.Mai, hat sich im Jahresablauf des Pfarrverbandes Künzing mittlerweile fest etabliert. Einige Frauen, die selbst auf den Namen „Rita“ getauft sind, gehören längst zu den „Stammgästen“, wenn Ortspfarrer Alfred Binder zum Gedenken in seinen Pfarrgarten einlädt. Der Geistliche bekennt sich selbst öffentlich als großer Bewunderer der italienischen Nonne, die von 1381 bis 1447 lebte. Ein „unvergessliches Erlebnis“ bleibt für ihn eine Andacht, die er vor einigen Jahren als Reisebegleiter am Grab der Heiligen, deren Leichnam unverwest in einem Glassarg ruht, in Cascia halten durfte. „Erfreulich viel junge Menschen pilgern zu der dortigen Basilika und Brautleute pflanzen bis heute zu ihrer Hochzeit Rosenstöcke“ hatte Pfarrer Binder dort erfreut beobachtet.
Unter der ausladenden Krone eines prächtigen Lindenbaumes im Pfarrgarten standen auf einem Tisch eine Statue der Heiligen Rita sowie eine funkelnde Monstranz mit einer Reliquie von ihr. Davor leuchteten 100 bunte Rosen, die Pfarrer Binder segnete und die für die Besucher bestimmt waren. Die Symbolik dahinter erklärte der Geistliche den Anwesenden, die auf Bänken im Schatten interessiert den Ausführungen folgten. Margherita Lotti, so der bürgerliche Name der Heiligen, bat auf dem Krankenbett um eine Rose und um Feigen. Und obwohl zu dieser Zeit tiefster Winter herrschte, blühte der Rosenstrauch und der Feigenbaum trug Früchte. „Für den, der glaubt, ist nichts unmöglich“ belehrte die Sterbende ihre staunenden Mitschwestern über das Phänomen. Seither ist das „Rosenwunder“ untrennbar mit der Heiligen verbunden. „Rechtzeitig zur Rita-Feier erblühen auch die Rosen in meinem Garten“, freute sich der Pfarrer. Rita von Cascia wird als Helferin in aussichtslosen Situationen und Pockenerkrankung angerufen und ist Schutzpatronin der Metzger. „Zur Heiligen wird man nicht geboren, das „erlebt“ man sich“, beleuchtete der Priester den von Schicksalsschlägen gezeichneten Weg der Nonne. Nach erzwungener Eheschließung mit einem gewalttägigen Mann trat sie nach dessen Ermordung und den Pesttod ihrer beiden Söhne im Alter von 33 Jahren in das Augustinerinnen-Kloster zu Cascia in Umbrien ein. Zuvor hatte sie „mit Liebe, Gottvertrauen und der Gnade des Verzeihens“ den Mörder ihres Gatten gesund gepflegt. Rita von Cascia trug bis zu ihrem Tod die Stigmatisierung der Dornenkrone, mit der sie auf Bildern und Skulpturen stets dargestellt wird.
Mit Gebeten und Fürbitten wandten sich Pfarrer Binder und die Gläubigen an die Heilige Rita. Die Lesung wurde von Mesnerin Rosemarie Klinger vorgetragen.
Abschließend segnete der Geistliche die „Rita-Rosen“, die nach einer italienischen Tradition getrocknet im Herrgottswinkel aufbewahrt werden können, und spendete mit der Monstranz den Einzelsegen an die Besucher.
Quelle: Brumm / pnp