Bräuche rund um die Osterzeit

Bräuche rund um die Osterzeit

Karwoche und Ostern: Gläubige besuchen Gottesdienste – Im Zeichen des Glaubens
Ostern feiern Gläubige die Auferstehung von Jesus Christus.
Ab Gründonnerstag bis Ostermontag finden in den Pfarreien Andachten und Gottesdienste statt. Dass Ostern vor der Tür steht, kündigt ein schön geschmückter Osterbrunnen am Stadtplatz in Plattling an. Am 9. April findet ein großes Ostereiersuchen für die Kinder statt. Nach dem Palmsonntag beginnt die Karwoche. Die Fastenzeit geht am Karfreitag beziehungsweise am Karsamstag zu Ende. Es sollte eine Woche der Besinnung und Buße sein. Am Karfreitag ist es heute noch der Brauch, dass Ministranten mit Karfreitagsratschen unterwegs sind. Vom Gründonnerstags-Gloria bis zum Karsamstags-Gloria, bis zur Auferstehung läuten keine Glocken, da führen normalerweise die Ratschn das Zepter. Vielerorts war das hölzerne Getöse vom Kirchturm herunter zu hören, teilweise vom Friedhof aus oder durch die Buben von Haus zu Haus.
  • Der Gründonnerstag

    • Der „grüne Donnerstag“ (Gründonnerstag) ist der Donnerstag zwischen Palmsonntag und Ostern. Er hat heute noch eine große kirchliche Bedeutung. Im ländlichen Raum hieß der Gründonnerstag früher „Antlaßpfinsta“. Die Eier, die von den Hennen gelegt wurden, hatten nach altem Volksglauben eine besondere Bedeutung und hießen „Antlaßeier“. Sie kamen alle zur österlichen Speisenweihe. Die Eier erhielten vorwiegend die Männer. Waren ausreichend Eier vorhanden, erhielt jedes Familienmitglied ein Antlaßei. Bauer und Bäuerin erhielten auf jeden Fall dieses hochwichtige Gründonnerstagsei. Es war auch üblich, dass eins dieser Eier auf dem Feld vergraben wurde. Ein Ei kam auch ins Speicherviertel, und zwar in die Erstlingsgarbe, damit auch der Stadel vor Blitz und Feuer verschont bleiben sollte. Außerdem kam ein Ei in den Stall, als Schutz vor Pest und Seuchen. Von den Bäuerinnen wurden Eierfarben ausprobiert und ausgetauscht.

 

  • Der Karfreitag

    • Karfreitag war immer schon ein heiliger Tag und Feiertag. Andachten, Bußgottesdienste und der Besuch der Messe waren oberste Pflicht. Der Karfreitag hatte auch in der katholischen bäuerlichen Küche eine große Bedeutung. Es wurden Mehlspeisen oder Fisch aufgetischt. Nach altem Volksglauben sollte dadurch die Hausmünze, das Geld, das ganze Jahr über nicht ausgehen. Eine weitere Pflicht war der Besuch des Heiligen Grabes in der Kirche. Keine Bäuerin kam ans Heilige Grab mit leeren Händen. Regnen sollte es am Karfreitag nicht. Ein alter Spruch lautet: Unserm Herrn sollte es nicht ins Grab regnen, sonst gibt in diesem Jahr kein Regen aus. Am Karfreitagabend fand in der Kirche die „Rumpelmettn“ statt. Es wurde viel gebetet und gesungen, alles lateinisch.

 

  • Der Karsamstag

    • Am Karsamstag fand die Feuerweihe und Scheitlweihe statt. Schon in der morgendlichen Dämmerung waren die Buben unterwegs, ein Palmbaumscheit zur Kirche zu bringen. Der Mesner entzündete an einem feuersicheren Friedhofsplatz das neue Kirchenlicht, vom Pfarrer wurde es geweiht. Der Mesner hatte es schwer, das Fuchteln der Buben mit dem Feuer zu verbieten. Der Abend des Karsamstags war wieder dem Besuch des Heiligen Grabes gewidmet mit der abendlichen Auferstehungsfeier. Wichtig am Karsamstag war auch der Beichtgang, vielmehr war es Pflicht, worauf die Pfarrer auch achteten. Als Beweis musste der Beichtzettel gezeigt werden. Die Auferstehungsglocken am Karsamstagabend kündeten an, dass Fasten und Büßen ein Ende hatten. Üppig mit Lebensmitteln gefüllte Körbe werden am Ostersonntag mit in den Gottesdienst genommen und am Altar geweiht. Auf alle Fälle gehören bunte Ostereier hinein, auch Salz, fast immer liegt ein geräucherter Schinken dabei, Brot, oder ein aus Hefeteig gebackenes Osterlamm. Nach dem Besuch der Ostergottesdienste wurde wieder fröhlich und ausgiebig gefeiert und getanzt und man freute sich auf den Frühling.

 

 

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