Höchste Auszeichnungen für Ehrenamtliche

Höchste Ehrungen: Bürgermeister Siegfried Lobmeier (l.) und MdB Thomas Erndl (r.) gratulierten Ehrenbürger Johann Haböck (ab 2.v.l.) mit Gattin Christa (sitzend davor), Ehrenringträger Alfons Hartl mit Ehefrau Angela sowie Ehrenringträger Uli Damböck mit Gattin Claudia. −F.: bs

Höchste Auszeichnungen für Ehrenamtliche

Johann Haböck ist Ehrenbürger – Uli Damböck und Alfons Hartl zu Ehrenringträgern ernannt

„Sie haben den Ruhm nie gesucht, aber die Gemeinde Künzing wärmer und attraktiver gemacht. Umso ehrenvoller ist ihr Wirken für das Gemeinwohl zu bewerten“: Treffendere Worte hätte Bürgermeister Siegfried Lobmeier am Montag im Museum Quintana wohl kaum finden können, als er drei verdiente Personen der Gemeinde Künzing mit den größtmöglichen Auszeichnungen einer Gemeinde honorierte. Johann Haböck wurde zum Ehrenbürger der Gemeinde Künzing ernannt. Uli Damböck und Alfons Hartl gehören ab sofort dem Kreis der Ehrenringträger an.

Die Ehrenbürger Stiftspropst i. R. Wilhelm Probst, Franz Ecker und BGR Willibald Nigl, der eigens aus Passau angereist war, nahmen an den Feierlichkeiten teil. Ebenso die Ehrenringträger Siegfried Brumm, Johann Klingseis und Wilhelm Mahler. Ehrenringträger BGR Pfarrer i.R. Otto Egger hatte sich entschuldigt. Des Weiteren begrüßte das Gemeindeoberhaupt die stellvertretenden Bürgermeister Franz Ameres und Herbert Lauerer, Pfarrer Alfred Binder, MdB Thomas Erndl sowie zahlreiche Mitglieder des Künzinger Gemeinderates.

„Festschrift mit Heimatgeschichte“

Laudator Lobmeier ging ausführlich auf die Verdienste der zu Ehrenden ein. Eines sei allen Drei gemeinsam: die Bescheidenheit, mit der sie sich wie selbstverständlich über Jahrzehnte ehrenamtlich für das Wohl vor Ort einsetzten. „Dieses bürgerschaftliche Engagement macht unsere Gemeinde und unsere Gesellschaft nicht nur menschlicher, sondern auch leistungsfähiger“, dankte die Gemeindespitze. „Wenn Menschen sich da einbringen, wo sie sich betroffen fühlen und gut auskennen, dann hilft das allen weiter. Auf ihr Wissen und ihre Fähigkeiten können und wollen wir nicht verzichten“, fuhr er fort. Die Geehrten haben nicht nur „mit offenem Herzen, sondern mit selbstlosen Schaffen in ganz außerordentlicher Weise dazu beigetragen, dass ein Stück Heimat, das man im Herzen trägt und bewahrt, für Bürgerinnen und Bürger entstanden ist“.

 

Der Ehrenring der Gemeinde Künzing wird laut gemeindlicher Satzung an Persönlichkeiten verliehen, die sich in Vereinen oder im sonstigen öffentlichen Leben lange Zeit aktiv engagiert und sich dadurch besonders ausgezeichnet haben. Die Ernennung zum Ehrenbürger ist die höchste Auszeichnung, die eine Gemeinde vergeben kann.

Uli Damböck ist seit 1967 Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr Wallerdorf und hat alle zu erwerbenden Leistungsabzeichen abgelegt. 15 Jahre lang übte er das Amt des 1. Kommandanten bzw. das des Stellvertreter aus. 2010 wurde Damböck zum Ehrenkommandanten der Wehr ernannt. Unzählige Löschgruppen bildete er aus und hatte ferner über viele Jahre den Posten des Jugendwartes inne. Der Landkreis Deggendorf überreichte Damböck für 25-jährige und 40-jährige aktive Dienstzeit das Feuerwehr-Ehrenzeichen. Im Jahr 2013 erhielt er vom Freistaat Bayern die staatliche Auszeichnung für außerordentliche Hilfeleistung bei der damaligen Hochwasserkatastrophe.

Ein Höhepunkt in Damböcks Laufbahn war das 100. Gründungsfest mit Fahnenweihe im Jahr 1993. Anlässlich des 125. Gründungsjubiläums im Jahr 2018 erstellte Damböck mit akribischer Genauigkeit eine „Festschrift mit Heimatgeschichte“. Wie der Titel bereits verrät, geht der Inhalt des Büchleins weit über das übliche Maß einer Vereinschronik hinaus.

Seit 44 Jahren ist Uli Damböck Mitglied beim Krieger- und Reservistenverein Wallerdorf. 1978 übernahm er von seinem Vater das verantwortungsvolle Amt des Kanoniers, welches er bis heute ausfüllt. Der Verein überreichte ihm als Anerkennung dafür die Ehrennadel in Gold. Ehrenamtlich half Damböck bei Kirchenrenovierungen in Wallerdorf, Zeitlarn und Obernberg über Jahrzehnte hinweg mit handwerklichem Geschick. Erinnert wurde auch an seine Mitwirkung bei Büchern des Kulturpreisträgers Alfred Schwarzmaier aus Tiefenbach und die bereitwillige Unterstützung bei Anfragen, wenn es um Heimatgeschichte, Kulturdenkmäler, Kirchen, Kapellen und Wegkreuze der Gemeinde geht. Abschließend freute sich Lobmeier über die rege Mitgliedschaft Damböcks bei den „Oldtimerfreunden Forsthart“.

Ein „tragender Pfeiler der Gemeinde“

Alfons Hartl hat sich als „tragender Pfeiler der Gemeinde Künzing“ im örtlichen Vereinsleben bewährt. Zunächst ab 1958 Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr Untergessenbach und der Stadt Osterhofen, wechselte er im Jahr 1967 zur FF Forsthart. Auch ihm wurde das Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25-jährige und 40-jährige aktive Dienstzeit und die staatliche Auszeichnung für die außerordentliche Hilfeleistung bei der Hochwasserkatastrophe 2013 ausgehändigt.

 

Seit 1967 gehört Hartl dem Krieger- und Soldatenverein Forsthart an. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern der „Waldschützen Forsthart“, die sich 1969 zusammenschlossen. Als stellvertretender Schützenmeister und rechte Hand von Schützenmeister Georg Weinzierl wirkte Hartl in der Vorstandschaft. Bleibende Verdienste erwarb er sich durch den Entwurf des Abzeichens sowie des großen Wappens für die Vereinstafel. 1977 zeichnete Hartl der Bayerische Schützenbund mit dem Großen Protektorzeichen in Gold aus. 1975 wurde die Reservistenkameradschaft Forsthart mit Hartl als Gründungsvorsitzenden ins Leben gerufen. Dieses Amt übte er bis 1984 aus, vier weitere Jahre als stellvertretender Vorsitzender. Im Jahr 2000 erfolgte die Ernennung zum Ehrenvorsitzenden der Reservistenkameradschaft. 2010 bekleidete Hartl erneut das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden, seit 2015 agiert er erneut als Vorsitzender. Obendrein ist er seit 2010 als Kreisdelegierter im Einsatz.

 
 

Hartls Auszeichnungen für seine bemerkenswerten Verdienste für den Reservistenverband sind vielfältig: 1985 erhielt er die Ehrennadel in Bronze, 2005 in Silber und 2020 in Gold. Im Jahr 2020 empfing er von der Kreisgruppe Straubing-Bogen das Kreisgruppenabzeichen in Gold. Die lebensgroße Krippe auf dem Gelände der Waldweihnacht mit ihren liebevoll gestalteten Figuren entsprang den kunstfertigen Händen Hartls. Vielen Urlaubern ist das „Hartler Original“ als humorvoller, kompetenter Busfahrer und Reiseleiter in bester Erinnerung. Die seit acht Jahren, mit Corona-bedingter Zwangspause, durchgeführte Dorfwallfahrt von Forsthart zur Kapelle des „Gegeißelten Heilands“ bei Emmersdorf mit Pfarrer Alfred Binder geht ebenfalls auf Initiative von Alfons Hartl zurück. Für seine unzähligen Verdienste wurde er im Jahr 2012 mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet.

Nicht wegzudenken bei Politik, KRK und FF

Johann Haböck ist seit seinem Zuzug nach Künzing im Jahr 1974 aus dem öffentlichen Leben nicht mehr wegzudenken. Bereits drei Jahre später rief er als Gründungsvorsitzender die Reservistenkameradschaft Künzing ins Leben. Die damals errichtete Kleinkaliberschießanlage mit ihren sechs 50-Meter-Bahnen war die einzige ihrer Art und war in Betrieb, bis sie dem Hochwasser im Jahr 2016 zum Opfer fiel. Zeitzeugen schwärmen noch heute von dem zehnten Gründungsfest mit imponierender Waffenausstellung im Jahr 1987. Das Jubiläum gab zwei Vereinen den Ausschlag, zu fusionieren: Es bildete sich die Krieger- und Reservistenkameradschaft Künzing unter Führung von Johann Haböck. Ein Amt, das er bis zum heutigen Tag mit Verantwortung und Gewissenhaftigkeit bekleidet. Im Jahr 2002 wurde im Ort das 25. Gründungsfest gefeiert. Auch bei der Gründung der Kreisgruppe Passau des Reservistenverbandes 1986 war Haböck zur Stelle und führte ihn in den kommenden drei Jahren an.

 

Der Freiwilligen Feuerwehr Göttersdorf trat der neu ernannte Ehrenbürger im 1965 bei und wechselte 1971 zu den Kameraden von Künzing. Dort übte er fast 30 Jahre das verantwortungsvolle Amt des Kassenprüfers aus und war einer der ersten Atemschutzträger des Vereins. Den freundschaftlichen Kontakten Haböcks zur Bundeswehr ist es zu verdanken, dass seit 2015 für die gemeindlichen Feuerwehren bei der Bundeswehr in Feldkirchen Fahrsicherheitstrainings absolviert werden können. Seit sich vor über 20 Jahren in Künzing der Museumsverein formierte, wird er von Gründungsmitglied Haböck unterstützt.

Neben seinem Beruf zweigte sich der selbstständige Elektromeister Zeit ab, um sich auf kommunalpolitischer Ebene einen Namen zu machen: Im Jahr 1989 wurde er zum CSU-Ortsvorsitzenden gewählt. Dieses Amt übte er aus, bis sich ein Jahr später die Ortsverbände Künzing und Forsthart zusammenschlossen. Als Mitglied des Künzinger Gemeinderates prägte Haböck die Geschicke seiner Heimat von 1990 bis 2020 entscheidend mit. Ab 2014 bekleidete er vier Jahre lang das Amt des Dritten, zwei weitere Jahre das des Zweiten Bürgermeisters. „Eine lückenlose Aufzählung ihrer selbstlosen Verdienste, für die sie ihre Freizeit geopfert haben, würde den Rahmen des Abends sprengen,“ räumte Siegfried Lobmeier ein.

Mit strahlenden Gesichtern bedankten sich die drei Geehrten bei den Gremien für ihre Nominierung. Nach Empfang der Ernennungsurkunden und der Auszeichnungen trugen sie sich in das Goldene Buch der Gemeinde Künzing ein. Auch die Ehefrauen der neuen Würdenträger, die ihren Männern über Jahrzehnte den Rücken gestärkt haben, waren nicht vergessen: Die Damen erhielten als Dank je einen leuchtenden Blumenstrauß.

Das „Duo BrimBorium Bavaria“ – Martina und Peter Rothmeier aus Galgweis – umrahmte den Festakt musikalisch mit selbst komponierten Songs im bayerischen Dialekt.

 

 

Quelle: Brumm / pnp
Übersetzen »
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner