Jugendliche sind wie Diamanten
Viele Jugendliche und junge Erwachsene haben mit Bischof Stefan Oster in Winzer das Fest des heiligen Don Bosco gefeiert. Sie waren zum Gottesdienst mit anschließendem Begegnungsabend gekommen, um des Heiligen zu gedenken und gemeinsam sein Wirken und seine Botschaft in den Blick zu nehmen.
Der Turiner Heilige, den die Kirche am 31. Januar feiert, hat für Bischof Stefan eine persönliche Bedeutung: Johannes Bosco gründete den Orden der Salesianer, dem Bischof Stefan angehört. Im Bistum Passau ist es inzwischen Tradition, dass Bischof Stefan am Festtag des Ordensgründers und Patrons der Jugend gemeinsam mit Jugendlichen des Bistums einen Gottesdienst feiert. Trotz des eisigen Wetters war die Kirche in Winzer gut gefüllt. Neben zahlreichen Firmlingen, Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem Pfarrverband nahmen am Gottesdienst Jugendpfarrer Wolfgang de Jong, Domkapitular Christian Altmannsperger, Dekan Heinrich Blömecke, Pfarrer Richard Simon und Diakon Klaus Berger teil.
An die Botschaft des großen Heiligen erinnerte Bischof Stefan in seiner Predigt. Er bezog sich auf eine Aussage Boscos: „Junge Menschen sind wie Diamanten. Man muss sie nur vom Boden aufheben und in die Sonne halten, schon beginnen sie zu leuchten.“ Viele Jugendlichen würden sich die Frage stellen, wer sie eigentlich sind. Sie suchten Orientierung und Identität in den sozialen Netzwerken oder durch andere Personen, würden sie jedoch dort nicht finden. „Der Glaube sagt uns“, so Bischof Stefan, „dass bereits etwas in Dir liegt, das im Grund schon fast alles enthält, was Du werden kannst und werden sollst. Denn Gott möchte das beste Exemplar aus Dir herauslieben. Werde, der Du bist.“ Menschen würden oft dazu neigen, jemand anderes sein zu wollen. „Doch wir sind nicht dazu berufen, Kopien von jemanden zu werden, sondern – in einem sehr tiefen Sinn – wir selbst zu werden.“
„Doch wir sind nicht berufen, Kopien von jemanden zu werden, sondern in einem sehr tiefen Sinn wir selbst zu werden.”
Bischof Stefan stellte daher die Frage, wie man Jugendlichen helfen könne, sie selbst zu werden. Don Bosco habe die Überzeugung vertreten, dass junge Menschen spüren müssten, dass sie wirklich und bedingungslos geliebt seien. Dass es gut sei, dass sie da sind. Einen weiteren Gedanken gab der Bischof den Gläubigen mit: Es gebe Dinge, die der Mensch tue und dabei alles um sich herum vergesse. Er komme in der Hingabe des Tuns in einen Zustand der Selbstvergessenheit. Gerade dann könne der Mensch tiefer erfahren, wer er eigentlich sei. Vor allem seien Erwachsenen berufen, Jugendlichen zu einem gelingenden Leben zu verhelfen. „Einen jungen Menschen ins Licht halten bedeutet, ihn ins Licht der Liebe Gottes zu halten.“ Ein Weg dazu könne in der Freude liegen, so der Bischof, denn wir würden den wahren Grund der Freude bereits kennen. Bereits Don Bosco habe den Kindern deren Bedeutung und Wichtigkeit gelehrt und ihnen das Motto mitgegeben: „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen.“
Die gesamte Predigt zum Nachhören:
Am Ende des Gottesdienstes überraschte Bischof Stefan die Anwesenden: Er spendete den Segen mit einer Reliquie des heiligen Don Boscos und schloss er ganz besonders alle Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein und bat den Herrgott, sie zu begleiten und ihnen beizustehen auf ihrem Weg.
Der Gottesdienst wurde von Jugendlichen des Pfarrverbands gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jugendbüros Osterhofen, des Ministrantenreferats und der Landjugend auf Kreisebene vorbereitet und musikalisch vom Chor „Der 6. Sinn“ unter der Leitung von Hans Rimböck gestaltet. Mit Cachon, Saxophon, Querflöte und Klavier begleitete der fünfköpfige Chor auf der Grundlage des Gesangsbuchs „Efata“ die Messfeier lebendig und vielseitig.
Wer war Don Bosco?
Johannes Bosco lebte im 19. Jahrhundert (1815−1888) in Turin in Italien. Sein Leben widmete er ganz den Jugendlichen und Straßenkindern, vor allem den Ärmsten unter ihnen. Er gab ihnen eine Heimat, Essen und ein Dach über den Kopf, lehrte sie und erschloss ihnen den Glauben. So gab er ihnen eine Perspektive und half ihnen aus der Armut und hin zu Christus.
Quelle: Bistum Passau