Über den Dächern von Vilshofen an der Donau ragen die beiden Türme der Benediktiner-Abtei Schweiklberg empor. Dort, wo sich im Jahr 1905 der Gründer und spätere Abt Cölestin Maier zusammen mit fünf Mönchen niederließ, vervollständigen heute die Abteikirche, ein Gästehaus, die Coelestin-Maier-Realschule und verschiedene Einrichtungen rund um Gärtnerei, Klosterladen und Afrikamuseum die Klosteranlage.
Das Kloster Schweiklberg kann in den 107 Jahren seit seiner Erhebung zur selbstständigen Abtei auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Insbesondere die Zeit des Nationalsozialismus und die beiden Weltkriege forderten ihren Tribut. 1941 wurde das Kloster von der Gestapo beschlagnahmt und die dort lebenden Mönche vertrieben. Im ersten und zweiten Weltkrieg verloren insgesamt 35 junge Mönche ihr Leben. Erst nachdem 1945 die Vertriebenen wieder zurückkehren konnten, begann eine Blütezeit der Abtei, während der zeitweise über 130 Mönche zur Klostergemeinschaft zählten.
Heute bildet die im Jugendstil erbaute und immer wieder renovierte Abteikirche das Zentrum der Anlage. „Eine schöne Kirche ist ein Lobpreis Gottes“, so der Leitsatz, unter dem die von räumlicher Weite und Helligkeit geprägte Kirche steht. Im Mittelpunkt direkt unter der Kuppel befindet sich der Altar, der der Klostergemeinde als Tisch dient, an dem alle zusammenkommen. Große Teile des jetzigen Altars sind aus dem Stein des vorherigen gefertigt, wodurch eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart geschaffen wird. Über dem Altarraum erklingt die Dreifaltigkeitsorgel. Mit ihren 87 Registern bereichert die Klais-Orgel seit 2000 die Gottesdienste in der Abteikirche mit ihrer großen Klangvielfalt.
Neben einem Besuch in der Kirche laden die verschiedenen zur Abtei gehörigen Einrichtungen dazu ein, die Klosteranlage zu erkunden. Ein Blick in die Klostergärtnerei, die immer dienstags und freitags geöffnet ist, zeigt mit Sorgfalt gezogenes Obst und Gemüse ebenso wie bunte Blumen. Im Klosterladen stehen Produkte aus klostereigenen Betrieben zum Verkauf wie etwa Schweiklberger Geist, in Handarbeit hergestellte Kerzen oder Apfelsaft aus den eigenen Äpfeln. Ferne Länder und Kulturen kennenlernen kann man im angrenzenden Afrikamuseum. In der früheren Seminarkapelle des Klosters geben ca. 800 Ausstellungsstücke von Tanzmasken über Ahnenplastiken bis hin zu Kurzwaffen aus den verschiedensten Ecken des Kontinents einen Einblick in altes afrikanisches Stammesleben. Die Ausstellungsstücke stammen insbesondere aus privaten Sammlungen und auch einige Raritäten lassen sich darunter bestaunen. Die Cafeteria lädt schließlich zur Verschnaufpause bei Kaffee und Kuchen ein. Auf der Sonnenterrasse kann ein abwechslungsreicher Ausflugstag im Kloster Schweiklberg entspannt ausklingen.
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