Lesung (Dtn 30,9c-14)
Das Wort ist ganz nah bei dir, du kannst es halten
Mose sprach zum Volk:
Der HERR wird dir Gutes tun.
Denn du hörst auf die Stimme des HERRN, deines Gottes,
und bewahrst seine Gebote und Satzungen,
die in dieser Urkunde der Weisung einzeln aufgezeichnet sind,
und kehrst zum HERRN, deinem Gott,
mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele zurück.
Denn dieses Gebot, auf das ich dich heute verpflichte,
geht nicht über deine Kraft und ist nicht fern von dir.
Es ist nicht im Himmel,
sodass du sagen müsstest:
Wer steigt für uns in den Himmel hinauf,
holt es herunter und verkündet es uns,
damit wir es halten können?
Es ist auch nicht jenseits des Meeres,
sodass du sagen müsstest:
Wer fährt für uns über das Meer,
holt es herüber und verkündet es uns,
damit wir es halten können?
Nein, das Wort ist ganz nah bei dir,
es ist in deinem Mund und in deinem Herzen,
du kannst es halten.
Evangelium (Lk 10,25-37)
Wer ist mein Nächster?
In jener Zeit
stand ein Gesetzeslehrer auf, um Jesus auf die Probe zu stellen,
und fragte ihn:
Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben?
Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben?
Was liest du?
Er antwortete:
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben
mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele,
mit deiner ganzen Kraft und deinem ganzen Denken,
und deinen Nächsten wie dich selbst.
Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet.
Handle danach
und du wirst leben!
Der Gesetzeslehrer wollte sich rechtfertigen
und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster?
Darauf antwortete ihm Jesus:
Ein Mann ging von Jerusalem nach Jéricho hinab
und wurde von Räubern überfallen.
Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder;
dann gingen sie weg
und ließen ihn halbtot liegen.
Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab;
er sah ihn und ging vorüber.
Ebenso kam auch ein Levit zu der Stelle;
er sah ihn und ging vorüber.
Ein Samaríter aber, der auf der Reise war, kam zu ihm;
er sah ihn und hatte Mitleid,
ging zu ihm hin,
goss Öl und Wein auf seine Wunden
und verband sie.
Dann hob er ihn auf sein eigenes Reittier,
brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn.
Und am nächsten Tag holte er zwei Denáre hervor,
gab sie dem Wirt
und sagte: Sorge für ihn,
und wenn du mehr für ihn brauchst,
werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme.
Wer von diesen dreien, meinst du,
ist dem der Nächste geworden,
der von den Räubern überfallen wurde?
Der Gesetzeslehrer antwortete:
Der barmherzig an ihm gehandelt hat.
Da sagte Jesus zu ihm:
Dann geh und handle du genauso!