Mütter in Not

Mütter in Not

 

„Ich denke am Sonntag besonders an die Mütter, die Not erleben, an die Mütter, die mit ihren Kindern vor dem Krieg in der Ukraine fliehen“, so Kardinal Christoph Schönborn.

„Antworten“ von Kardinal Christoph Schönborn, in der Zeitung „Heute“, am Freitag, 6. Mai 2022.

Am Sonntag ist Muttertag. Meine Mutter mochte ihn nicht besonders. Sie meinte, wir Kinder sollten lieber das Jahr über ein gutes Miteinander mit ihr leben.

 

Trotzdem finde ich es gut, an einem Tag des Jahres eigens den Müttern zu danken für all das, was sie täglich tun. Die Bindung an die Mutter ist etwas Einzigartiges. Sie hat ihre Kinder unter dem Herzen getragen, sie zur Welt gebracht. Sie trägt sie ein Leben lang im Herzen, auch über den Tod hinaus.

 

Ich denke am Sonntag besonders an die Mütter, die Not erleben, an die Mütter, die mit ihren Kindern vor dem Krieg in der Ukraine fliehen. Die Männer mussten zurückbleiben, werden zu den Waffen gerufen. Ungewissheit. Sorgen um die Zukunft. Ich denke an die jungen Frauen, die bei unserer St. Elisabeth-Stiftung Rat und Hilfe suchen: Schwangere, die nicht mehr weiterwissen, wohnungslose Alleinerziehende, Familien in schwierigen Lebenssituationen. Viele haben Gewalterfahrungen hinter sich. 1.185 Frauen konnte diese Einrichtung der Erzdiözese Wien im letzten Jahr Unterstützung bieten: Sachspenden, ein Dach überm Kopf, Hilfe bei der Jobsuche. Großer Dank allen, die sich für Mütter in Not einsetzen, nicht nur am Muttertag!

 

Quelle: Schönborn / Wien
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