
Der Oktober ist Rosenkranzmonat und ist, wie der Monat Mai, in besonderer Weise Maria geweiht. Das Wort Rosenkranz stammt aus dem Lateinischen Rosarium und wird mit „Rosengarten“ übersetzt.
Als meditative Folge von Mariengebeten entstand im Mittelalter der Rosenkranz. Unter dem Einfluss der Türken-Kriege führte 1571 die katholische Kirche das Rosenkranzfest ein — 1716 wurde es dann allgemein vorgeschrieben. Papst Leo XIII. bestimmte den Oktober als Rosenkranzmonat. Der Rosenkranz gilt heute als die am weitesten verbreitete katholische Andachtsform.
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Der Oktober gilt als „Rosenkranz-Monat“. Gerade an Marien-Wallfahrtsorten wie Altötting spielt diese klassische katholische Gebets- und Andachtsform eine zentrale Rolle. Im Interview erklärt Pfr. Jörg Fleischer, der Leiter des Fatima-Weltapostolats im Bistum Passau, wieso der Rosenkranz so wichtig ist, und außerdem, warum die Botschaft von Fatima stets aktuell bleibt.
Herr Pfarrer Fleischer, wieso ist ausgerechnet das Rosenkranz-Gebet so wichtig? Reichen nicht auch ein kurzes Dank- oder Bitt-Gebet am Tag, oder mal ein Mariengebet oder Lobpreis?
Pfarrer Jörg Fleischer: Der Rosenkranz ist wirklich ein sehr wichtiges Gebet. In ihm sind alle Grundgebete unseres Glaubens enthalten und er ist in seiner Gestalt fast tausend Jahre alt. Die Päpste haben das Rosenkranzgebet sehr empfohlen und gefördert – bis in unsere Tage hinein. Erst im Mai dieses Jahrs hat Papst Franziskus zum Gebetsmarathon für ein Ende der Corona-Pandemie eingeladen. Beim Rosenkranzgebet fällt aber auch besonders die biblische Betrachtung auf. Im Kern ist es nicht zuerst ein Mariengebet, sondern „gebetetes Evangelium“. Das Vaterunser, ein Großteil des Ave-Maria, die Geheimnisse des Rosenkranzes – allesamt sind Worte und Botschaften der Hl. Schrift. Den Rosenkranz zu beten heißt wirklich – um mit dem heiligen Johannes Paul II. zu sprechen: „Mit den Augen Mariens das Antlitz Christi betrachten.“
Wie häufig beten Sie selbst den Rosenkranz?
Pfarrer Jörg Fleischer: Ich bete den Rosenkranz täglich. Meistens um 6 Uhr morgens mit Radio Horeb. Ich bin auch froh darüber, dass in unseren Pfarreien der Rosenkranz von treuen Betern oft vor den Hl. Messen gebetet wird. Auch hier bete ich gerne mit, um mich auf die Hl. Messe einzustimmen – und auch als Zeichen der Wertschätzung gegenüber den treuen Betern, die das Rosenkranzgebet in den Pfarrgemeinden lebendig halten.
In den Botschaften von Fatima spielt das Rosenkranz-Gebet eine zentrale Rolle. Wie kam es dazu?
Pfarrer Jörg Fleischer: Man könnte zusammenfassend über die Botschaft der Gottesmutter Maria in Fatima sagen: Betet den Rosenkranz für den Frieden in der Welt. Den Aufruf zum täglichen Rosenkranzgebet wiederholte die Muttergottes bei jeder ihrer sechs Erscheinungen in Fatima. Das zeigt die Bedeutung dieses Gebetes. Die Seherin und Ordensschwester Lucia dos Santos († 13.02.2005) meinte auf die Frage, warum die Gottesmutter gerade dieses Gebet wünsche und nicht den täglichen Messbesuch oder ähnliches, dass der Rosenkranz einfach und schlicht sei. Sie sagte dazu auch, dass man den Rosenkranz überall beten könne. Ein weiterer bekannter Satz von Schwester Lucia ist: „Es gibt keine Not, kein Problem das nicht mit dem Rosenkranzgebet gelöst werden könnte.“
Die erste Marienerscheinung in Fatima war vor mittlerweile über 104 Jahren. Sind die Botschaften auch heute noch aktuell? Was können uns diese für die Zukunft Wichtiges mitteilen?
Pfarrer Jörg Fleischer: Unsere Welt braucht diesen Impuls zum Gebet und zur Wiedergutmachung gegenüber Gott, der von Fatima ausgeht. Wir erleben einen starken Säkularisierungsprozess auch bei uns in Bayern. Die Botschaft von Fatima ist ein starker Verweis auf das Übernatürliche, auf Gott und das Leben nach dem Tod. Bei seiner Portugalreise im Jahr 2010 sprach Papst Benedikt XVI. über die Bedeutung der Botschaft von Fatima. Er sagte damals die Worte: „Wer glaubt, die Mission Fatimas sei beendet, der irrt sich!“ In diesem Sinne haben uns die Worte der Gottesmutter zu jeder Zeit das Wichtigste zu sagen: Es geht um Gott und um Dich.
Mehr zum „Rosenkranz-Monat“ erfahren Sie auch auf der Webseite hier
Bild: Monika Wagmann / pbp