Wildromantische Klamm lädt zum Wandern ein

Wildromantische Klamm lädt zum Wandern ein

 
Ausgangspunkt für sieben Kilometer langen Rundweg ist Spiegelau – Unkomplizierter Wanderweg
Deggendorf/Spiegelau.
 
Dass der Bayerische Wald viele Naturschönheiten zu bieten hat, ist weithin bekannt. Dass es zwischen Spiegelau und der Ortschaft Großarmschlag, die zur Stadt Grafenau gehört, die Steinklamm gibt, die bereits 1868 der Geologe Carl Wilhelm von Gümbel zusammen mit der Buchberger Leite bei Freyung zu den „sehenswürdigsten Naturmerkwürdigkeiten“ des Bayerischen Waldes zählt, ist selbst vielen Niederbayern weniger bekannt. Mit dem tosenden Wasser der Großen Ohe, der tiefen Felsenschlucht und ausgeschliffenen Strudellöchern, mit den durch die Kraft des Wassers in Jahrtausenden glatt geschliffenen Felswänden sowie mit einer einzigartigen Flora bietet die Steinklamm den Wanderern von Mai bis Oktober ein faszinierendes Naturschauspiel. Die Anreise Doch wo ist der beste Ausgangspunkt zur Steinklamm zu finden, die zwei Rundwanderwege mit einer Länge von fünf Kilometern und einer Gehzeit von etwa eineinhalb Stunden oder einer Länge von sieben Kilometern und einer Gehzeit von etwa zwei Stunden bietet? Der Höhenunterschied von 150 Metern ist bei beiden Strecken gleich. Wer mit der Waldbahn in Spiegelau ankommt, geht zunächst zur Sparkasse. An dieser sollte sich auch der mit dem Auto Anreisende orientieren, wo sich bereits ein Hinweisschild zur Steinklamm befindet. An der mäßig abfallenden Steinklammstraße über das Bahngleis kommt zunächst das Klärwerk, dann ein privater Parkplatz, aber gleich anschließend darf der „für Steinklammbesucher“ beschilderte Parkplatz kostenlos genutzt werden. Ab hier wird der Weg zur Klamm durch teilweise mannshohe Knöterichgewächse gesäumt. Nach etwa 500 Meter auf dem nun unbefestigten Waldweg kommt man zu einem hölzernen Wegweiser, der nach links unten den Wanderweg direkt entlang der Großen Ohe in der Steinklamm mit den Etappen Hirschthalmühle und Großarmschlag anzeigt. Über felsiges Geröll Und schon geht es über gewaltige Baumwurzeln und felsiges Geröll dahin. Immer wieder gibt es Stellen, an denen man bis an den Wasserlauf herankann, um die Füße ins Wasser zu halten oder auf den großen Felsbrocken herumzuhüpfen. Auf halbem Weg in der etwa zwei Kilometer langen Klamm tut sich in der Felswand eine Grotte auf, in der die Figur der Mutter Gottes steht, wohl geschützt durch ein Baustahlgewebe, das in dieser eindrucksvollen Natur etwas störend auf den Betrachter wirkt. Zum Ausruhen auf dem allerdings wenig anstrengenden Pfad gibt es auch Ruhebänke. Eine steht etwa an dem neu errichteten Fußgängersteg aus Metall mit einem farbenfrohen Nepomukbild, auf der der Wanderer und die Wanderin die Große Ohe trockenen Fußes überqueren kann. Auf einer Hinweistafel heißt es, dass aus Sicherheitsgründen das Passieren der Klamm mit Kinderwagen, Rollstuhl oder Fahrrad nicht möglich ist, obwohl uns Mountainbiker dort begegnet sind. Mit der Waldbahn nach Wer gut zu Fuß ist, kann nun jenseits der Brücke auf dem mit den Markierungstafeln „Steinforelle“ gekennzeichneten Weg über die in den 60er Jahren aufgelassene Hirschthalmühle auf einem gut ausgebauten Forstweg zum Stausee Großarmschlag und weiter zum Ort Großarmschlag wandern. Wer nun genug hat vom Gehen, der steigt dort am Bahnhof in die Waldbahn und lässt sich bequem nach Spiegelau zurückbringen. Geschichtliches zur Klamm Wer gut zu Fuß ist, kann aber vom Stausee auf dem mit der „Steinforelle“ markierten Weg zurück nach Spiegelau gehen. Hierbei handelt es sich um den etwa sieben Kilometer langen Rundwanderweg. Natürlich kann man die Zielwanderung auch in entgegengesetzter Richtung von Großarmschlag nach Spiegelau durchführen. Die Waldbahn verkehrt zwischen den beiden Orten im Zweistundentakt. Wer sich für die Geschichte der Klamm oder deren Geologie interessiert, der kann dies auf Informationstafeln nachlesen, die am Beginn und Ende der Klamm aufgestellt sind. Dort heißt es, dass zwar der Zugang zur Klamm schon im 19. Jahrhundert möglich war, dass es aber der Privatinitiative von Fridolin Apfelbacher mit seinen Helfern und Sponsoren zu verdanken sei, dass die wildromantische Steinklamm in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Spiegelau und der Stadt Grafenau wieder begehbar wurde und im Frühjahr 2005 der Wanderweg durch die Klamm eröffnet werden konnte. Zur Geologie ist zu erfahren, dass das hier vorherrschende Gestein ein Cordierit-Sillimanit-Gneis, ein dunkler Lagengneis mit hellen, linsig ausgebildeten Quarz-Feldspat-Aggregaten ist. Die hier vorhandenen Gesteine entstanden tief in der Erdkruste unter hohem Druck und unter hohen Temperaturen. Während der letzten Gebirgsbildung in der Region vor mehr als 300 Millionen Jahren wurden diese Gesteine aufgefaltet und kamen nach vielen Millionen Jahren durch Abtragung und Einebnung des ehemaligen Hochgebirges wieder an die Oberfläche.
 
 
 
Quelle: oz
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