Neues Feuerwehrhaus feierlich eingeweiht und gesegnet
Festlich haben die Forstharter am Sonntag die erfolgreiche Erweiterung ihres Feuerwehrhauses gefeiert.
Zahlreiche Ehrengäste, die örtlichen Vereine, Feuerwehrkameraden aus der eigenen und aus umliegenden Gemeinden sowie viele Zaungäste aus dem Dorf erlebten einen würdigen Gottesdienst, einen farbenprächtigen Umzug durch das Dorf und die kirchliche Segnung des Feuerwehrhauses.
Bereits um halb acht begannen die Feierlichkeiten mit dem Empfang der Vereine und einem typisch bayerischen Weißwurstfrühschoppen. Angeführt von RK-Vorsitzendem Alfons Hartl und zu den flotten Klängen der Wolfachtaler Musikanten zog man im Anschluss gemeinsam zur St.-Michael Kirche, wo pünktlich um 10 Uhr der Festgottesdienst, zelebriert von Pfarrer Alfred Binder, begann. Mit spürbarer Freude über das vollbesetzte Gotteshaus und den Glanz der Stunde begrüßte der Geistliche die Ehrengäste und Vereinsabordnungen. Die – im wörtlichen Sinne – “Berührungsängste” der vergangenen zwei Jahre seien überwunden. Gemeinsames Feiern ist ein Ausdruck zurückgewonnener Lebensfreude, philosophierte der Pfarrer.
Menschen bei Gefahren zur Seite stehen
Das gewählte Datum für die Einweihung habe historische Bedeutung: Am 17. Juli 1841 wurde in Weimar die erste Freiwillige Feuerwehr in Deutschland gegründet. Auch wenn zwischen der technischen Ausstattung vom damaligen Ledereimer in einem Holzschuppen bis hin zu modernsten Löschfahrzeugen mit digitaler Ausstattung in den heutigen Tagen Welten liegen – der Tenor, Menschen bei Bränden und Gefahren zur Seite zu stehen, zu helfen und zu schützen, blieb über die Jahrhunderte hinweg unverändert. “Ein Leben ohne das wertvolle Engagement der Feuerwehren, auf das sich die Gesellschaft stets verlassen kann, ist weltweit unmöglich”, brachte Pfarrer Binder den unschätzbaren Einsatz der Freiwilligen auf den Punkt.
Dabei ginge es “den Männern und Frauen nicht um Ruhm und Ehre, sondern um das Wissen, ihr Können – welches sie sich in unzähligen Stunden des Lernens und Übens aneignen – wird gebraucht”. Dank ihres Vereinslebens und der Förderung und Ausbildung des Nachwuchs können auch künftige Generationen auf die Hilfe der Feuerwehren vertrauen. Im Gegensatz zum Zeitgeist, der oftmals überwiegend das eigene Wohl im Fokus hat, vermitteln die Vereine der Jugend “große Schule des sozialen Verhaltens”. Ein jeder erfülle bei Einsätzen seine ihm zugedachte Aufgabe, sei Teil eines “funktionierenden Räderwerkes”. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl prägt die Mitglieder auch für ihren Alltag und Berufsleben, zeigte sich der Priester überzeugt. Die Sanierung und der Anbau mit öffentlichen Mitteln und viel Eigenleistung beweise, dass die Forstharter Feuerwehr bereit ist, sich den Veränderungen der Zeit nicht zu verschließen und sich der Gesellschaft anzupassen.
Pfarrer segnet die Räumlichkeiten
Die Lesung beim Gottesdienst trug Theresia Blazejewicz, Mitglied bei der gastgebenden Wehr, vor. Die ansprechende musikalische Umrahmung durch Regionalkantor Claus Kuhn, seiner Gattin Ingrid, dem Singkreis St. Michael Forsthart und den Wolfachtaler Musikanten wurde mit viel Applaus honoriert.
Im Anschluss formierte sich der Zug der Vereine erneut und begab sich zum Feuerwehrhaus, auf dessen Vorplatz überdachte Tische und Bänke für die Besucher aufgestellt waren. Zum “Abschluss des religiösen Teils” segnete Pfarrer Binder die Räumlichkeiten.
Robin Lindinger, erster Vorsitzender der Forstharter Feuerwehr, begrüßte im Besonderen die Ehrengäste und dankte dem Geistlichen für die lebendige Gestaltung des Gottesdienstes. Mit einem kurzen Rückblick ließ er die vergangenen Jahre mit den einzelnen Phasen des Umbaus noch einmal aufleben und dankte den beteiligten Firmen für die verlässliche Durchführung ihrer Aufgaben: Vor gut vier Jahren erkannte der damalige Kommandant Hubert Hartl die Notwendigkeit einer Erweiterung des bestehenden Gebäudes. Am 3. August 2020 begann mit den Bagger- und Fundamentarbeiten der Umbau. Mit der Sanierung bzw. Erneuerung des Dachstuhles, Spengler- und Kanalarbeiten, Elektro- und Sanitärinstallationen, Putzer-, Estrich-, Maler- Fliesenleger- und Trockenbauarbeiten ging der Umbau Zug um Zug voran. Außerdem wurden Türen gesetzt und durch Umgestaltung der Außenanlagen neue Parkplätze geschaffen. Ohne die Eigenleistung der “Hartler” und die Unterstützung seitens der Gemeinde Künzing sowie zahlreicher Firmen wäre eine Sanierung in diesem Umfang kaum zu stemmen gewesen, dankte der Vorsitzende.
Richtfest war Corona-bedingt ausgefallen
Bürgermeister Siegfried Lobmeier schloss sich dem Dank seines Vorredners an. Als Entschädigung für das – Corona-bedingt – ausgefallene Richtfest übergab das Gemeindeoberhaupt der Vorstandschaft einen Gutschein für 50 Liter Bier sowie ein Foto. Darauf ist Lobmeier mit Feuerwehrmitgliedern nach Fertigstellung des Dachstuhls zu sehen.
MdB Thomas Erndl lobte die beachtliche Gemeinschaftsleistung der Wehr und das hohe Niveau ihrer technischen Ausstattung. Erndl versicherte, in der Gemeinde “habe man stets ein offenes Ohr für die drei Ortsfeuerwehren”.
KBM Erwin Wurzer lobte “die neue Gerätschaft in einem neuen Haus”. Er bestärkte, bei der Ausbildung des Nachwuchses “weiter am Ball zu bleiben” und freute sich über den vorbildlichen Zusammenhalt des jungen Teams. Dass der Umbau trotz dreiwöchigem Einsatz von Forstharter Feuerwehrkameraden im Ahrtal ungehindert voranschritt, verdiene höchste Anerkennung, bescheinigte der Kreisbrandmeister.
DIE FESTGÄSTEFolgende Feuerwehren feierten mit der Forstharter Wehr: Künzing, Wallerdorf, Walchsing, Untergessenbach, Oberndorf, Galgweis, Gergweis, Kriestorf, Göttersdorf, Kirchdorf und Langenamming.
Teilnahme aller örtlichen Vereine: Spvgg und AH Forsthart, RK Forsthart, KSV Forsthart, Skiclub Forsthart, Oldtimerfreunde Forsthart.
Ehrengäste: die drei Bürgermeister Siegfried Lobmeier, Franz Ameres, Herbert Lauerer, MdB Thomas Erndl, MdB a.D. Barthl Kalb, KBM Erwin Wurzer und KBM Konrad Seis, Alfons Hartl, Ehrenringträger der Gemeinde Künzing, Vorsitzender der RK Forsthart und Zugführer beim Umzug, Ehrenringträger Uli Damböck, Ehrenringträger und Maschinist bei der FF Forsthart Siegfried Brumm.
Quelle: Brumm / pnp