Dem Müll „mehr Wert“ geben

Dem Müll „mehr Wert“ geben

Sensibilisierung zur Abfallvermeidung im Schulverband Künzing-Gergweis

 

Künzing. Ein Nachmittag in den Räumen der Ganztagsschule: Tosender Beifall, viele laute Lacher. Das „Ein-Frau-Theater“ von Gaby Weißenfels namens „Theater Karotte“ hat im Verbund mit dem ZAW (Zweckverband Abfallwirtschaft) eine kostenlose Vorstellung gegeben.

In dem Stück traf Bert, eine Brechbohnenbüchse, auf Tüti (Mülltüte) und Petra (eine Plastikflasche). Die drei waren im Wald zurück gelassen worden und fühlten sich in dieser Umgebung so gar nicht wohl. Sie wollten lieber in die Stadt zum Wertstoffhof, denn dort würden sie ihre Freunde finden. Vor einem Container glaubten sie sich am Ziel, doch ein Kind entführte Petra wegen des Flaschenpfands und ein anderes Kind warf einen schwarzen Müllsack in den Container – aus reiner Bequemlichkeit.

Noch in der Nacht bescherten die Utensilien im schwarzen Sack dem Mädchen einen Alptraum. Denn die beinhalteten CDs und Tetra-Packs waren im Papiercontainer gelandet. Das schlechte Gewissen plagte das Kind so sehr, dass es am nächsten Morgen zum Recyclinghof lief, um alles in Ordnung zu bringen. Dort half der Recyclinghofmann Rudolf und erklärte, dass man so den Dingen „mehr Wert“ geben kann, die Stoffe werden wieder verwertet.

Im Vorhinein befasste sich die Offene Ganztagsschule (OGTS) bereits mit dem Thema und besuchte den Wertstoffhof in Künzing, wo Fachfrau Maria Reiss den Kindern ganz genau erklärte, was in welchen Container darf und was aus dem Müll wieder entsteht. Es wurde deutlich, wie wichtig richtiges Sortieren ist und vor allem, dass Müll und Wertstoff auch wirklich dort hingebracht wird. Am meisten blieb den Kindern hier der Spruch „Der beste Müll ist der, der erst gar nicht entsteht oder gekauft wird“ im Gedächtnis.

Zu viel Müll liegt neben den Straßen, zu viel in der Landschaft. Die Kinder sind sensibel dafür, sie wissen, dass viel Plastik im Meer schwimmt und Fische daran sterben. Sie sind besorgt und gerne bereit, aktiv zum Umweltschutz beizutragen, heißt es aus der Schule.

Im gesamten Schulverband Künzing-Gergweis wird nun ein neues Mülltrennsystem eingeführt. In einem Sammeldrachen kann die gesamte Schulfamilie nach den Faschingsferien Tonerkartuschen und -patronen sowie alte Handys entsorgen. Je nach Sammelfleiß wird der Inhalt der Sammeldrachen-Box umgewandelt in Punkte, die wiederum in tolle Preise für die Schule eingelöst werden können. Aus Dosen will die OGTS nach den Ferien noch Hotels für Wildbienen anfertigen. So achtet die Schule künftig noch mehr auf Mülltrennung und -vermeidung und leistet ihren Beitrag zur kindlichen Umwelterziehung.

 

Quelle: oz
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