„Da berühren sich Himmel und Erde“
Gottesdienst am Weiher der Fischergilde bei Gramling
mit Pfr. Alfred Binder
Künzing
Vor der Coronapandemie war jedes Jahr im Juli ein Gottesdienst am Weiher der Fischergilde Künzing bei Gramling ein Magnet für Gläubige aus dem Pfarrverband. Nach zweijähriger Zwangspause und vorläufiger Aufhebung der Hygienemaßnahmen konnte Pfarrer Alfred Binder am vergangenen Donnerstagabend dank einer Einladung des Vereins die Tradition wieder aufnehmen und unter freiem Himmel einen Gottesdienst zelebrieren. Mit dem Fahrrad oder per Auto hatten sich zahlreiche Pfarrangehörige auf den Weg zu dem idyllisch gelegenen Gelände gemacht. Vor dem malerischen Weiher und einem großen Holzkreuz, gefertigt von 2. Vorstand Armin Alteneder, diente ein schlichter Tisch, bedeckt mit einem weißen Tuch, als Altar. Darauf brannte eine Kerze neben Blumensträußen mit leuchtenden Rosen und Sonnenblumen. Die friedliche Atmosphäre des lauen Sommerabends, begleitet vom Gezwitscher der Vögel und ohne störenden Verkehrslärm, spiegelte sich bei den Teilnehmern wider. Entspannt plauderte Pfarrer Binder mit den Besuchern, bis Eva Heringlehner an der Gitarre und Johann Rader mit seinem Akkordeon mit dem Kirchenlied „Da berühren sich Himmel und Erde“ den etwas anderen Gottesdienst feierlich eröffneten. Seine Predigt widmete der Geistliche der Heiligen Margareta von Antiochia, der Namensgeberin der Basilika in Altenmarkt, deren Gedenktag der 20. Juli ist. Die geweihte Jungfrau ist eine der 14 Nothelfer und verstarb um 305 n. Chr. Oftmals wird sie mit einem Drachen dargestellt, denn der Legende nach wollte sie ein Drache verschlingen. Das Kreuzzeichen, das die Heilige schlug, rettete sie vor dem Ungeheuer. Einer anderen Überlieferung nach verweigerte Margareta als gläubige Christin die Vermählung mit einem Präfekten. Aus Wut darüber ließ sie der Abgewiesene foltern und enthaupten. Margareta gilt als Schutzpatronin der Bauern, bei Schwangerschaft und Geburt, der Jungfrauen, Ammen und der Gebärenden.
Mesnerin Rosemarie Klinger trug die Lesung vor. Die Ministranten Selina und Christoph übernahmen den Altardienst.
„Ein Gefühl von Freiheit, wie es sich hier bei einem außergewöhnlichen Gottesdienst in außergewöhnlicher Umgebung einstellt, kann der geschützte Raum einer Kirche trotz aller Frömmigkeit und Pracht nicht vermitteln“, sprach der Geistliche vielen Teilnehmern aus dem Herzen. Denn in „der Ruhe der Natur spüre man im Herzen, dass man sich selbst ein Stück näherkommt“. Für besonderes Flair sorgten nicht zuletzt die beiden Musiker mit stimmungsvollen Beiträgen. Ergriffene Stille herrschte bei den Akkordeonklängen von Johann Rader und als Eva Heringlehner die Melodie von Leonhard Cohens „Halleluja“ im bayerischen Dialekt vertonte und den abschließenden Segenswunsch in englischer Sprache sang. Mit dem Wettersegen beendete Pfarrer Binder den Gottesdienst. Der Geistliche dankte der Fischergilde Künzing für die Einladung und dafür, dass „sie das Gelände pflegen und die Menschen teilhaben lassen an der Stille des Platzes“. Stefan Leder, 1. Vorsitzender des Vereins, lud die Besucher ein, den Abend mit Erfrischungsgetränken am Weiher ausklingen zu lassen.
Quelle: Brumm / pnp