Gedanken zum Evangelium Bistum Passau

Künzing - Wallerdorf - Forsthart

NO KINGS – keine Könige!

„Heute ein König“, lautet ein berühmter Werbeslogan einer Biermarke. Er steht dafür, sich selbst zu feiern, sich in den Mittelpunkt zu stellen, einfach sein Ding zu machen und sich über gesellschaftliche Konventionen zu erheben.

Im Gegen­satz dazu wol­len man­che Staa­ten ihre (oft nur noch reprä­sen­ta­ti­ven) Mon­ar­chien abschaf­fen, da sie den Steu­er­zah­lern erheb­li­che Kos­ten ver­ur­sa­chen. In ande­ren Län­dern wie­der­um gibt es eine gesell­schaft­li­che Ten­denz hin zu Auto­kra­tien, zu einem star­ken Herr­scher, der end­lich mal auf den Tisch haut und auf­räumt – aller­dings auch hier mit einer ent­spre­chen­den poli­ti­schen Gegen­be­we­gung, wie zum Bei­spiel den ​NO KINGS“ Demons­tra­tio­nen in den USA. Gene­ral­vi­kar Josef Ede­rer beleuch­tet in sei­nem Impuls zum Christ­kö­nigs­sonn­tag genau die­ses Span­nungs­feld mensch­li­cher Hybris und Verwirrung. 

 

 

Immer öfter sind vor allem in den USA Pla­ka­te mit die­ser Auf­schrift bei Pro­tes­ten zu sehen. Die Men­schen posi­tio­nie­ren sich gegen das auto­ri­tä­re Ver­hal­ten der Regie­rung. Sie pro­tes­tie­ren gegen Will­kür und Macht­miss­brauch, gegen Selbst­herr­lich­keit und das Abwer­ten von Ande­ren, gegen das rück­sichts­lo­se Durch­set­zen des eige­nen Wil­lens und der eige­nen Inter­es­sen. ​No kings” — Sol­che abso­lu­tis­tisch nar­zis­ti­schen Köni­ge brau­chen und wol­len wir nicht!

Vor 100 Jah­ren hat Papst Pius XI. das heu­ti­ge Christ­kö­nigs­fest ein­ge­führt, als Zei­chen gegen die zer­stö­re­ri­schen Kräf­te die­ser Zeit. Gegen die auf­stre­ben­den auto­ri­tä­ren Sys­te­me und Dik­ta­tu­ren setz­te er Jesus Chris­tus und sei­ne Königs­herr­schaft, als Gegen­mo­dell und Gegen­pro­gramm zu den neu­en Mäch­ti­gen der Zeit. Der Christ­kö­nig offen­bart den unsicht­ba­ren Gott in der Welt. Er steht für die gött­li­che Lie­be, die der gan­zen Schöp­fung und dem Men­schen gilt. Er stellt Got­tes Heils­plan vor und ruft in die Gefolg­schaft und Ent­schei­dung ohne die per­sön­li­che Frei­heit des Ein­zel­nen zu miß­ach­ten. Er will ein frei­es ​Ja” zu Gott, das von Her­zen kommt.

Der gött­li­che Chris­tus ist der Herr. Er hat Dir eine unver­lier­ba­re Wür­de geschenkt, d.h. Du brauchst Dich vor Nichts und Nie­man­dem sonst beu­gen. Das gött­li­che Herr­schafts­bild und ‑ide­al ist das des guten Hir­ten: Er wei­det sei­ne Her­de, er sorgt und küm­mert sich um sie, er stärkt die Schwa­chen, er heilt die Kran­ken, er sucht die Ver­lo­re­nen und führt die Zer­streu­ten zusam­men, er ver­tei­digt und schützt und wenn es dar­auf ankommt, gibt er sein Leben hin für sei­ne Scha­fe. Lie­be, Ver­söh­nung, Frie­den, Gerech­tig­keit, Barm­her­zig­keit — dafür steht Chris­tus der König, dafür hat er gelebt und dafür hat er das Kreuz auf sich genom­men. Sein Thron ist das Kreuz, das Herr­schafts­zei­chen sei­ner Lie­be und des Sie­ges, sogar über den Tod. Ver­wei­sen wir die Macht­ha­ber die­ser Welt zurück ins Glied, wo sie hin­ge­hö­ren!

Nur einer ist unser König — Chris­tus! — Fol­gen wir IHM!

 

Gene­ral­vi­kar Josef Ederer
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